Mato Grosso - Sojaanbauflächen an Erschließungsstraßen

Amerika - Südamerika - Regenwald
978-3-14-100770-1 | Seite 217 | Abb. 4| Maßstab 1 : 500000

Informationen

Der brasilianische Bundesstaat Mato Grosso liegt im Süden des Amazonastieflandes an der Grenze zu Bolivien. Die beiden Satellitenbilder zeigen die Sojaanbauflächen und ihre Erschließungsstraßen in den Jahren 2001 und 2006. Die Satellitenbilder wurden mit dem Umweltsatelliten TERRA aufgenommen und zeigen Falschfarben.

Expansion des Sojaanbaus
In den letzten Jahren sind große Teile des Regenwaldes in Mato Grosso dem Sojaanbau gewichen. Brasilien ist heute mit fast 24 % der Weltproduktion der zweitgrößte Produzent von Sojabohnen; die USA produzieren 39 %. Die räumliche Expansion des Sojaanbaus spiegelt die zunehmende Bedeutung der Sojabohne wieder: Heute stammt mehr als die Hälfte des weltweit produzierten Pflanzenöls aus der Sojabohne. Sojaöl findet sich in Lebensmitteln, Kosmetik und vielen anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Darüber hinaus wird aus der Sojapflanze Biodiesel hergestellt. Gleichzeitig ist Sojaschrot ein begehrtes Eiweißfutter für die Viehwirtschaft, besonders in Europa und Nordamerika.
Die beiden Satellitenbilder zeigen die Expansion der brasilianischen Sojaanbauflächen am Beispiel der Fazenda Consul am Fluss Steinen in Mato Grosso. Der Regenwald ist bei diesen Falschfarbenaufnahmen in rot abgebildet. Innerhalb von fünf Jahren wurde das Straßennetz weiter ausgebaut und zahlreiche Waldflächen in Felder für den Sojaanbau umgewandelt. 2001 wurden im gesamten Bundesstaat Mato Grosso auf 40 085 km² insgesamt 9,1 Mio. t Sojabohnen angebaut. Fünf Jahre später war die Jahresernte auf 15,4 Mio. t angestiegen. Die Anbaufläche expandierte im gleichen Zeitraum um ein Viertel auf 51 250 km².
K. Kremb, H. Kiegel

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