Plattentektonik, Vulkanismus und Erdbeben

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978-3-14-100770-1 | Seite 8 | Abb. 1| Maßstab 1 : 90000000

Informationen

Die kontinentale und die ozeanische Kruste befinden sich in einem sogenannten Tauchgleichgewicht. Gemäß diesem Isostasieprinzip überragen die Kontinente das ozeanische Krustenniveau nur so weit, wie es ihrer geringeren Gesteinsdichte entspricht. Die Kontinente haben Kerne aus metamorphen und plutonischen Gesteinen, die meist der Erdurzeit, dem Präkambrium, entstammen und im Verlaufe mehrerer orogener Zyklen erweitert wurden. Die inzwischen tief abgetragenen "Urkontinente" wurden seit dem Kambrium lediglich von flachen Schelfmeeren überflutet und werden daher gebietsweise von ungestört auflagernden Sedimentserien überlagert.

Erdbeben und Vulkanismus
Die Plattenränder zeichnen sich durch erhöhte seismische, vulkanische und tektonische Aktivitäten aus. So ergab die Auswertung der Erdbebenzentren, dass diese in ozeanischen Gebieten auf schmale Zonen konzentriert sind. Ab einer bestimmten Stärke treten als Folge dieser Seebeben Tsunamis auf. Die vom jeweiligen Herd als elastische Welle freigesetzte Energie eines Bebens wird in einer logarithmischen Energieskala ermittelt (Magnitude der Richter-Skala). Die stärksten bisher registrierten Beben erreichten den Wert 9,3 (Sumatra-Andaman-Beben 2005).
Flachbeben von weniger als 70 Kilometern Tiefe häufen sich auf den ozeanischen Rücken und im Verlauf der Tiefseegräben. Intermediäre Beben mit einer Tiefe von 70 bis 300 Kilometern und fast alle Tiefbeben bis maximal 700 Kilometern sind in einem etwa 250 Kilometer breiten Gürtel der kontinentwärts abtauchenden Subduktions-Zonen konzentriert. Auf den Kontinenten sind die vor allem an Grabenzonen gebundenen Erdbebenherde hingegen stärker gestreut.
Mehr als 75 Prozent der gegenwärtigen vulkanischen Aktivität sind auf den circumpazifischen "Feuerring" konzentriert, der in der Form einer ganzen Kette aktiver Vulkane parallel zu den Tiefseegräben angeordnet ist. Dieser Vulkanismus resultiert aus Aufschmelzungsprozessen, die mit dem Abtauchen der ozeanischen Kruste im Bereich der Subduktionszonen in Zusammenhang stehen, und besteht chemisch aus Andesiten und Rhyolithen. Im Erscheinungsbild finden sich vor allem die typischen, kegelförmigen Schichtvulkane. Der Vulkanismus der Kontinente folgt den tiefen Grabenbrüchen und ist meist basaltischer Natur. Ebenfalls basaltischer Vulkanismus charakterisiert die Kammregion der ozeanischen Rücken. Typische Vulkanform ist hier der Schildvulkan.
V. Kaminske

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Tsunami-Ausbreitung 2011
In dieser Animation wird der Verlauf und die Wellenhöhe des Tsunamis nach dem Beben vom 11.03.2011 gezeigt. Die Daten beruhen auf Vorhersagewerten der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) nach dem Erdbeben vom 11. März 2011.